Vom „Soundtrack zur arischen Revolution“ zum Rechtsrock gegen Nazis
Rechtsrock ist fester Bestandteil rechter Lebens- und Erlebniswelten. Doch woher kommt er? Ist es am Ende „nur Musik“ oder doch „more than music“ wie von rechter Seite selbst behauptet wird? Und welche Rolle spielt Rechtsrock bei den Verbrechen rechter Täter?
Interessant ist rechtsradikale Musik aber auch noch aus anderen Gründen, so werden hier in kompaktester Form gefestigte Denkstrukturen vermittelt und dort mit Abstand am offensten der Allmachts- und Vernichtungswahn ausgesprochen. Dabei soll auch der Frage nachgegangen werden, ob diese Sprachbilder rechter (Un)Kultur wirklich außerhalb der Gesellschaft stehen oder ob diese am Ende nur extreme Lösungsansätze für einen gesamtgesellschaftlichen, rechten Mainstream liefern.
Betrachtet werden soll auch, inwieweit sich neben dem offen nationalsozialistischen Rechtsrock, eine pop- und subkulturelle Szene entwickelt hat, die geschlossene rechte Weltbilder voller völkischem Nationalismus, Sexismus, Rassismus und autoritärer Sehnsüchte transportiert und lebt, sich aber trotzdem „gegen Nazis“ ausspricht. Handelt es sich bei diesen Trittbrettfahrern gesellschaftlicher Regression, um Nazis, Vorfeldnazis oder ist am Ende alles nur „unpolitisch“? Was heißt es, wenn die Verachtung für alle Politik propagiert wird, aber trotzdem von der „Todesstrafe für Kinderschänder“ und dem Stolz auf die heimatliche Scholle gesungen wird?
Und wo sind die Grenzen der „Toleranz“ im Umgang mit solchen Bands und ihren Anhänger?
Der Vortrag wird präsentiert von der Punkbar, der Antifaschistischen Linken Münster, sowie dem studentischen Kulturzentrum Baracke