03.02. – Erfahrungsbericht über die Zustände in Griechenland, Mazedonien und Calais

03.02. 18 Uhr, Baracke, Scharnhorststr. 100

No Border, No Nation – Just People


flyer-03-02Seit dem 18. November sind auf der sog. Balkanfluchtroute die Grenzen nur noch für Flüchtende aus Syrien, Irak und Afghanistan offiziell passierbar. Diese Trennung in „anerkannte“ und „illegale“ Flüchtende macht es umso wichtiger, alle Menschen auf ihrer Flucht zu unterstützen.

Unmittelbar nach der partiellen Grenzschließung formten sich besonders an der Griechisch-Mazedonischen Grenze in Idomeni Proteste, bei denen die Grenze zeitweise gestürmt wurde, Schienen blockiert wurden und Menschen in trockenen Hungerstreik getreten sind. Polizei und Militär ist gewaltsam unter Einsatz von Tränengas, Schlagstöcken und Gummigeschossen gegen die Proteste vorgegangen. Es wurde sogar mit scharfer Munition auf Flüchtende geschossen.

Seit der brutalen Räumung des Camps bei Idomeni am 09.12. werden alle Menschen, die nicht aus Syrien, Irak oder Afghanistan kommen, mit Bussen zurück nach Athen in Abschiebelager gebracht und teilweise direkt in ihre Herkunftsländer abgeschoben. Viele Menschen, die nicht den legalen Weg gehen können, versuchen zu Fuß die Grenzen zu überqueren. Besonders in Mazedonien werden Menschen immer wieder von Schleppern oder lokalen Kriminellen brutal ausgeraubt, zusammengeschlagen und mit Waffen bedroht. Außerdem leben sie permanent in der Angst, von der Polizei oder dem Militär aufgegriffen und zurück nach Griechenland geschoben bzw. in Abschiebegefängnisse in Mazedonien gebracht zu werden. Einige Menschen verschwinden spurlos.

In Nordfrankreich leben seit April 2015 ca. 6000 Geflüchtete in einem riesigen selbsterrichteten Camp aus Hütten und Zelten am Hafen von Calais. In der Hoffnung nach England zu kommen nehmen sie die menschenunwürdigen Bedingungen im provisorischen Camp in Kauf und riskieren ihr Leben beim Versuch auf LKWs oder Züge aufzuspringen. Die Geflüchteten sind dabei ständig brutaler Gewalt der Polizei und organisierten Rechten ausgesetzt. Anstatt für eine humanitäre Grundversorgung der Menschen zu sorgen setzt die französische Regierung auf die kostenintensivere Abschottung durch Zäune und massive Polizeipräsenz.

Diese rassistische und menschenverachtende Politik verstößt gegen das Grundrecht auf Asyl und nimmt billigend in Kauf, dass Menschen auf ihrer Flucht sterben.

In der Veranstaltung werden Aktivist*innen sprechen, die angefangen haben ein Support-Netzwerk für illegalisiert reisende Flüchtende in Mazedonien aufzubauen. Sie werden von ihren Erfahrungen in Griechenland und Mazedonien berichten und Perspektiven zum weiteren Support erläutern. Ebenso werden Aktivist*innen von der aktuellen Situation und Entwicklung in Calais berichten und Unterstützungsmöglichkeiten aufzeigen.

Mit diesem persönlichen Erfahrungsbericht soll informiert und angeregt werden aktiv zu sein, praktische Solidarität zu zeigen und Fluchthilfe zu leisten.

Bedenkt: Die Bilder und Erzählungen stellen teilweise gewaltsame und schlimme Situationen und Zustände dar. Achtet auf euch und sagt, wenn es zu viel ist.

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Mittwoch, 03.02. um 18 Uhr in der Baracke, Scharnhorststr. 100, Münster
Freedom of Movement for Everybody, Now! No one is illegal!

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