Das Kulturzentrum Baracke hat in den letzten Monaten zunehmend Beschwerden von verschiedenen Seiten aufgrund von Lärmbelästigung erhalten. Zudem kam es vermehrt dazu, dass die Polizei bei Veranstaltungen aufgrund der erhöhten Lautstärke vorbeikam. Die mehrfachen Vorfälle haben nun dazu geführt, dass ein Bußgeldverfahren durch das Ordnungsamt der Stadt Münster eingeleitet wurde.
Für die Beschwerden der Anwohner*innen haben wir als Orgateam der Baracke Verständnis und können durchaus nachvollziehbare Gründe hierfür erkennen. So haben insbesondere in den letzten Monaten überdurchschnittlich viele Konzerte und Partys in der Baracke stattgefunden. Auch ist die Besucher*innenzahl aufgrund der wachsenden Beliebtheit der Baracke als Veranstaltungsort deutlich gestiegen. Hinzu kommt, dass sich in der Vergangenheit bei den Veranstaltungen gelegentlich Menschen vor der Baracke z.B. zum Rauchen aufhielten und so zu einer Erhöhung des Lärmpegels außerhalb des Veranstaltungsraums beigetragen haben. Bei einigen Veranstaltungen wurden zudem nach Beginn der gesetzlichen Nachtruhe (22 Uhr) keine ausreichenden Vorkehrungen zur Lärmreduzierung getroffen.
Wir müssen erkennen, dass wir in vielen Fällen den entsprechenden Dialog mit Veranstalter*innen und Anwohner*innen versäumt haben und außerdem in der Vergangenheit nicht ausreichend für lärmreduzierende Maßnahmen gesorgt wurde. Wir möchten uns daher für die empfundene Lärmbelästigung ausdrücklich entschuldigen und alles daran setzen, zukünftig eine bessere Lösung zu finden, welche die Interessen aller Beteiligten berücksichtigt.
Die Baracke als studentisches Kultur- und Veranstaltungszentrum stellt dabei einen ganz besonderen Freiraum dar, den es in Münster in dieser Form sonst nicht gibt. Die Baracke wird dabei nicht nur für Partys und Konzerte genutzt, sondern für eine Vielzahl an kulturellen Veranstaltungen, wie z.B. Theaterproben, Filmvorführungen, Seminare oder Vorträge. Insbesondere die offene Struktur bietet in Münster eine echte Alternative zu rein kommerziellen Veranstaltungsräumen, daher hat für uns der Erhalt der Baracke eine ganz besondere Bedeutung. Feststeht jedoch auch, dass dies nicht ohne Rücksicht auf die Anwohner*innen geschehen kann. Daher haben wir bereits eine Reihe an kurz- und mittelfristigen Maßnahmen geplant:
Kurzfristig werden wir vor allem technische Maßnahmen zur Reduzierung der Lautstärke vornehmen. So wird die Musikanlage mit einem sogenannten „Limiter“ versehen, um einen übermäßigen Lautstärkepegel zu verhindern. Zudem werden wir uns auch für eine bessere Schallisolierung der Baracke einsetzen. An beiden Türen der Baracke werden zunächst die Türschließer erneuert und geprüft, ob ein neues Schloss eingebaut werden muss, damit die Türen im aufgeschlossenen Zustand von beiden Seiten geöffnet werden können. Die Bühne wird mit schalldämpfendem Material ausgelegt oder befüllt, sodass sie nicht länger als Resonanzkörper den Schall der Musikanlage verstärkt. Auch weitergehende bauliche Maßnahmen sollen in nächster Zeit geprüft werden, hierzu zählen vor allem die Schallisolierung der Wände und Fenster. Sofern dies nur mit größeren baulichen Maßnahmen zu realisieren ist, wird die Studierendenschaft dazu mit der Uni Kontakt aufnehmen.
Abgesehen von baulichen und technischen Maßnahmen werden wir uns außerdem der aktuellen Nutzungsstruktur der Baracke zuwenden und diese gegebenenfalls verändern. Wir werden daher die Anzahl der Partys im Monat deutlich reduzieren, um damit auch Raum für andere kulturelle Veranstaltungen zu schaffen.
Wir möchten an dieser Stelle noch einmal betonen, dass die Baracke als studentisches Kulturzentrum einen Raum für viele Veranstaltungsformate darstellt, diese beschränken sich nicht nur auf Konzerte und Partys, daher soll auf eine verstärkte Diversität der Veranstaltungen geachtet werden.
Auch werden wir Veränderungen im Bereich der Nutzungsmodalitäten für die Nutzer*innen der Baracke vornehmen. So sollen Nutzer*innen deutlicher über ihre Pflichten und Verantwortlichkeiten als Veranstalter*innen bei der Nutzung der Baracke informiert werden, sodass bisherige Schwächen und Probleme bei der Kommunikation ausgeschlossen werden können. Konzerte müssen in Zukunft um 22:00 Uhr beendet sein (wie es die gesetzliche Nachtruhe vorsieht).
Wir hoffen, dass wir durch diese Maßnahmen eine Lärmreduzierung erreichen können und werden verstärkt auf die Einhaltung dieser Maßnahmen achten. Darüber hinaus möchten wir uns bemühen, gemeinsam einen Weg zu finden, welcher es der Baracke weiterhin ermöglicht, ein vielfältiges kulturelles Programm anzubieten und zugleich Rücksicht auf alle Betroffenen nimmt.
Für Anregungen stehen wir jederzeit zur Verfügung, entweder via Email (barackemuenster@riseup.net) oder über unser ein- bis zweimonatlich stattfindendes Plenum (die Termine sind unserer Internetseite zu entnehmen).
Euer Barackenorgateam
Manche Dinge ändern sich nie.
Das hatten wir so vor 10 Jahren auch schon mal. Da gab es nur noch keine Limiter 😉
Viel Erfolg!